So warb Renault damals für die Caravelle, die anfangs noch Floride hieß. Fotos: Renault
Dass man aufgrund des Erfolges der Dauphine auch ein Cabrio und ein Coupé nachlegen musste, das lag in Billancourt im Grunde auf der Hand. Es geht die Mär, die Idee dazu hätten „Kapitän“ Pierre Dreyfus und sein Entwicklungschef Fernand Picard bei einem Frühstück beim Gouverneur von Florida gehabt. Dies würde den Namen Floride erklären, der allerdings so nie in Amerika auftauchte. Da hieß das französische Fräuleinwunder von Anfang an Caravelle. Aber egal, wie dem auch sei, dem Designer Pietro Frua gelang eine äußerst hübsche Karosserie, die mit bewährter Technik präsentiert wurde. Denn diese stammte von der Schwester Dauphine, war also schon tausendfach bewährt. Zunächst startete man zeitgleich ein Cabrio und ein Coupé, mit der bewährten Motorisierung der Dauphine, 845 cm³ und 34 PS. 1960 legte der mittlerweile zum Haus- und Hofzauberer der Régie avancierte „Hexer“ Amédée Gordini Hand an und steigerte die Leistung auf 40 PS. 1962 betrat ein neues Familienmitglied die Bühne, der...
Ein bisschen Geduld und Geschick braucht's schon zum Aufbau - und helfende Hände sind auch ganz nützlich... Fotos: Privat/Herkel
Zeit braucht es wirklich, um mit diesem Gespann zu reisen. Der Zeesener Martin Herkel hatte die nicht eben gewöhnliche Idee, seinem Renault 4 etwas anzuhängen: einen Wohnwagen. Aber keinen „normalen“, sondern einen Rapido Klapp-Caravan. Und das klappt gut! Über den Renault 4 dürfte das Wichtigste geschrieben sein. Zur IAA 1961 erschien der Nachfolger des Cremeschnittchens 4CV, als erster Renault mit Vorderradantrieb, erste Kombi-Limousine überhaupt, erstes Großserienmodell mit einer „Plattformstrategie“. Eine Menge Revolution also in einem kleinen Auto, die Franzosen eben. Der Einsatz des R4 als Zugwagen in einem Camper-Gespann stand aber sicher nicht im Lastenheft. 26 PS aus 747 cm3, 580 kg Trockengewicht, 500 kg zulässige Anhängelast gebremst. Wer zum Bäcker kommt bei diesen Eckdaten auf die Idee, damit einen Wohnanhänger zu bewegen? Martin Herkel, im Woodstock-Jahr geboren, hat
Alle feiern den Golf! Na klar, schließlich ist es aktuell rund 50 Jahre her, dass der Erfolgstyp das Licht der Straße erblickte. Unser Autor Arild Eichbaum ging aber auf seine ganz spezielle Art und Weise an das Thema: Er folgte der Spur der Diaspora-Gölfe in der DDR.
Da staunt der Autor: Der Diesel von Gerrit Keine Frage, als vor 50 Jahren der Golf 1 mit Frontantrieb und Quermotor debütierte, fand er in der BRD jede Menge Käfer-überdrüssige Kunden. Das Traumauto einer ganzen Nation wurde der Wolfsburger aber ausgerechnet in der DDR, wie Gerrit und Michael schildern. Fotos: Oldtimerreporter.Eichbaum / Michael Gerstenkorn Kleinen Schmunzler zum Anfang gefällig? Erich Honecker fragt Helmut Schmidt, ob er einen neuen VW bekommen könnte. Schmidt antwortet gönnerhaft: „Klar doch, geht seinen sozialistischen Gang.“ Darauf Honecker ganz erschrocken: „Nein, ich brauche ihn doch schon nächste Woche!“ Tatsächlich hätte der Generalsekretär des Zentralkomitees der SED nicht lang warten müssen, denn die erste Tranche des Ende November 1977 zwischen der Volkswagenwerk AG und dem DDR-Handelsunternehmen VE AHB (Volkseigener Außenhandelsbetrieb) Transportmaschinen Export – Import abgeschlossenen Geschäfts kam bereits am 13. Januar 1978 in die DDR. Bezahlt wurden die insgesamt 10.000 DDR-Golf im L- und LS-Trimm durch Kompensationslieferungen von Großpressen, Erdöl, Scheinwerfern und der technischen Ausstattung des Wolfsburger Planetariums. Hintergrund des als „Wandel durch Handel“ verstandenen Deals war einerseits der Versuch, durch die Westwagen internationales Flair vorwiegend in die Hauptstadt der DDR zu bringen und andererseits den drastischen Mangel an Neuwagen etwas zu beheben. Die Importe waren anders als die 1000 zur selben Zeit in Land geholten Volvo 244 DLS nicht für wohlhabendere Gesellschaftsschichten gedacht, erklärt Gerrit, der als Hobby DDR-Westautos sammelt und beruflich über sein Unternehmen Genex-Automobile mit Ostfahrzeugen handelt: „Mit Vorlage einer Viertakter-Bestellung beim staatlichen IFA-Autohandel war es nicht getan. Vielmehr nahm die DDR-Führung eine Vorauswahl der potenziellen Golf-Käufer vor, das waren primär Arbeiter in den VEB.“
Ein bisschen Stromlinie, ein bisschen Eleganz: So präsentiert sich der Ikarus 55-Reisewagen. Fotos: Oldtimerreporter.Eichbaum
Der Altmetall-interessierte Hauptstädter erfreut sich über die BVG-Linie 218 zur Pfaueninsel, die regelmäßig ein Wagen aus dem Bestand der Arbeitsgemeinschaft Traditionsbus Berlin bedient. Aber wie heißt es doch so schön? Guck mal übern Tellerrand! Und so spähte der Autor mit dem festen Ziel einer Fahrt in einem historischen Ikarus-Bus in die Lande.